Man kann wieder problemlos Theaterkarten kaufen und ohne Test ein Theater besuchen. Anlass genug für mich und meine Schwägerin einen wunderbaren ,Mädelsabend‘ zu planen.
Bevor wir uns in unserem wunderschönen kitschig-romantischen Stadttheater in das kriminelle Chicago entführen lassen gehts zum ausgewählten Nobel-Italiener.
Dieser öffnet jedoch erst 90 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Na ja, sollte reichen… verzichten wir halt auf die Nachspeise. Der Laden ist sofort voll und es dauert bis wir bedient werden. Für Vorspeise – keine Zeit mehr. Wir essen Nudeln mit Scampi bzw. Vongole. Die rutschen leicht – geht schnell! Bei meiner Begleitung knirscht es dann doch zwischen den Zähnen. Es war noch Sand in den Muscheln aus Hawai….
Schnell ins Theater. Wir freuen uns aus die Vorstellung. Brav Masken auf. Außer uns macht das Keiner. Auf dem Weg in unsere Loge verschämt die Masken wieder abgenommen (ob das klug ist?). Wir sitzen Hinten auf den erhöhten Stühlen. Meine Schwägerin bekommt nach 5 min einen Krampf in den Füßen. Sie ist zu klein für diese Stühle.
Die Zuschauer in der Reihe vor uns sind noch nicht da. Also stellen wir uns erstmal hin. Jetzt merke ich es – meine Füße schmerzen gewaltig. Meine Theaterschuhe sind in den 2 Jahren Abstinenz zu klein geworden.
Die Vorstellung beginnt. Weitere Zuschauer sind nicht gekommen. Die Loge gehört und allein – wir brauchen keine Maske- das schlechte Gewissen ist beruhigt. Wir sitzen auf niedrigen Stühlen, direkt an der Balustrade und freuen uns. Wenn nur meine Füße nicht wären…
Ich zieh die Schuhe aus…. Dieser Gedanke lässt mich nicht mehr los. Aber wenn ich sie ausziehe komme ich nicht mehr rein…Ich muss bis zur Pause durchhalten. Ich brauche was zum trinken.
In ,Chicago‘ werden soeben Mörderinnen verhaftet, erhängt, verurteilt… Mir doch egal… meine Füße!
Pause vorbei. Zurück in der intimen Loge. Ich streife die Schuhe von den Füßen. Ah, der Abend ist doch schön. Die Vorstellung gut. Jetzt kreisen meine Gedanken nicht mehr um meine Füße sondern um die Schuhe.
Ich lasse sie einfach in der Loge zurück. Ja, das mache ich. In dem Getümmel nach Theaterschluss merkt doch keiner dass ich in Strümpfen in die Tiefgarage gehe. Ja das mache ich. Je mehr ich darüber nachdenke umso besser gefällt mir die Idee.
Ich mache das – bei dem Gedanken an die Reinigungsfrau die Morgen Früh meine wunderschönen Theaterschuhe finden wird – muss ich über das ganze Gesicht grinsen. Das Grinsen hört nicht auf bis wir zuhause sind.
Ja – der Abend war toll !